Kuba 2023

Havanna 2023

Nos vemos la proxima vez

                                              

Die Reise nach Kuba stand schon sehr lange auf meiner Wishlist. Ich dachte ich wäre gut vorbereitet. Reiseführer, ein paar Spanischlektionen, Recherchen auf dem Internet. Und schon nach der ersten Minute am Flughafen wurde klar, dass man sich auf das was kommen wird nicht vorbereiten kann. Die YouTube-Videos sind oberflächlich oder auf eine Influencer Community abgestimmt und haben relativ wenig mit der Realität zu tun – oder zumindest ist es ein kleiner Teil.

Havanna ist einzigartig. Und jede Sekunde atemberaubend. Und im Wandel der Zeit. Mit dem europäischen Verständnis sollte eigentlich nichts in dieser Stadt funktionieren. Nebst zerfallenden Gebäuden entstehen neue. Jede Zeitepoche der Architekturgeschichte ist lesbar, teilweise nebeneinander aufgereiht. Die Blütezeit von Havanna ist zu erahnen und wird durch die irgendwie instand gehaltenen Amerikanerschlitten romantisch begleitet. Auch wenn die Motoren längst durch Toyotas ersetzt wurden und die Karosserien nur durch die vielen Farbanstriche noch ihre Form behalten. Die Läden sind halbleer oder sind voll mit den gleichen 10 Produkten. Oder sie verkaufen Souvenirs, welche offenbar Ihre Produkte fast alle beim gleichen Produzenten beziehen (Art Market). Ja, die Marktwirtschaft muss hier anders verstanden werden. Wer es sich leisten kann, findet allerdings alles was das Herz begehrt oder kann es auf irgendeine Weise beschaffen oder beschaffen lassen. Daher sind in Havanna die richtigen Beziehungen wohl das beste Kapital.

Es sind neue Bars und Restaurants entstanden. In alten Gebäuden und in unvergleichlicher Architektur. Dachterrassen mit Ausblick und Restaurants, Live Bands, Bars. Das Tropicana ist zwar hoffnungsvoll touristisch, aber wunderbar original und wirklich Kuba-Party. Die Musik, Darbietung und die Tänzer sind alleine eine Reise wert.

Und nachts alleine in den dunklen Gassen kurz vor Mitternacht? In Havanna gibt es fast keine Kriminalität – trotz den grossen Entbehrungen der Bevölkerung. Der Volksgeist ist da immer noch ein Volksgeist. Der Kommunismus wird gelebt. Die Menschen sind freundlich. Immer. Und es wird bei jeder Gelegenheit Musik gemacht und getanzt.

Die Hotsports stehen in keinem Führer. Hier ist man auf ortskundige Freunde angewiesen (Danke Ursin!). Das National Museum of Fine Arts, voll mit kubanischer moderner Kunst war wunderbar, ein Besuch bei einer Zigarrenfabrik lohnenswert und die Galerie Arte Continua gleich neben China Town (das gibt es auch in Havanna) in den Räumen eines alten Kinos war spannend. Am Abend ist wohl die FAC (Fabrica De Arte Cubano) ein Abend unter Leuten und mit junger Kunst eine gute Entscheidung. Wer als kunstinteressierter im Restaurant auch noch einen guten Platz bekommt hat den perfekten Kulturabend gebucht.

Eigentlich wird keine Zeile und kein Foto dieser Stadt gerecht. Man muss es riechen, hören, sehen und leben – dann will man wieder gehen. Havanna – ich komme wieder.

 
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